ODYSSEE
„Ich bin Palästinenser und mit meiner Familie nach Syrien geflohen. Nun sind wir in Deutschland.
Wenn wir hier nicht bleiben dürfen, gehen wir nach China. Und wenn das nicht klappt, zum Mond.“
Asylbewerber in Penzberg, Herbst 2015
Konzeption, Text und Fotografie
Fotoinstallation. 12 Kalenderblätter. Eine Ausstellung in der Christkönig-Kirche in Penzberg. Advent 2016.
Ein üblicher Wandkalender zeigt die schönen Dinge. Kalender sind eine Verführung der Sinne aber auch eine Täuschung.
Dieser Kalender zeigt Stationen einer Odysse, Stationen einer einer Flucht. Auf den Kalenderblättern ist an unwohnlichen Orten eine improvisierte, mobile Bettstatt zu sehen. Sie ist kein Zuhause. Sie ist Merkmal einer nur vorübergehenden Anwesenheit eines Menschen. Die abgebildeten Orte sind Plätze, die nur für eine vorübergehende Benutzung geeignet sind. Schutz ist an diesen Stätten kaum möglich. Das Dasein lässt keine Verwurzelung zu. Besitz reduziert sich auf die elementare Notwendigkeit.
Wer könnte dieser Mensch sein? Auf welchem Weg ist er? Wie sieht sein Alltag aus? Die Motive entsprechen keinen angenehmen Bilderwartungen und sind nur Variationen des immer Gleichen. Das Bedürfnis nach Heimat, Geborgenheit, Gemeinschaft und die Hoffnung auf ein Ende zum Guten, scheint sich im Jahresverlauf nicht zu erfüllen. Ralf Gerard
VG Bild-Kunst Urheber Nummer 644345
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